Was ist Nahwärme?

Wir streben den Bau von einem Nahwärmenetz für möglichst viele Haushalte mit klimaneutraler, sauberer und günstiger Heizwärme an. Als klimaneutrale Wärmequellen können hier mehrere Energieträger in Kombination zum Einsatz kommen:

Die Haushalte werden über ein Rohrleitungsnetz mit Wärme versorgt. Die Wärme wird im Haus über eine Übergabestation in das häusliche Heizsystem eingespeist.

Kosten?

Wir sind noch am Anfang. Daher können wir natürlich noch keine verbindlichen Zahlen nennen. Generell kann man sagen je mehr mitmachen, desto günstiger wird es. Im Übrigen müssen die Kosten wettbewerbsfähig zu einer Heizung im eigenen Haus sein. Sonst macht keiner mit und wir können das Projekt nicht realisieren.

Was sind die Vorteile gegenüber einer eigenen Heizungsanlage?

Bis wann?

Das Ziel ist ein verbindliches Angebot mit konkreten Preisen innerhalb eines Jahres machen zu können. Erfahrungen von anderen derartigen Projekten zeigen, dass dies realistisch ist. Bis zur Inbetriebnahme können bis zu drei Jahre vergehen.

Kann ich darauf warten?

Notfalls mit einer Überbrückung durch eine Notheizung.

Wer verdient daran?

Niemand. Das Nahwärmenetz soll in Bürgerhand betrieben werden.

Was ist mit dem neuen Baugebiet?

Die Stadt Rottenburg hat entschieden, im neuen Baugebiet ein sogenanntes kaltes Nahwärmenetz zu etablieren. Dabei heizt jedes Haus mit einer eigenen Wärmepumpe. Das kalte Wärmenetz liefert dabei Wärme im Bereich von 10°C, so dass die Sole-Wärmepumpen effizienter laufen als Luftwärmepumpen. Die Wärme wird dabei aus einer Ackerfläche gezogen, in dem in ca 1,5m Tiefe Rohrleitungen flächig vergraben werden. Allerdings kann dieses Konzept nur bei Gebäuden funktionieren die einen sehr hohen Dämmstandard aufweisen und deshalb insgesamt wenig Heizwärme benötigen. Diese Art der Heizung ist bei alten Gebäuden mit vergleichsweise hohem Wärmebedarf nicht wirtschaftlich.

Außerdem wird hierfür trotz hoher Effizienz Strom in signifikanter Höhe benötigt. Dieser kommt in Deutschland - Stand heute - im Winter noch immer zum größten Teil aus Kohlekraftwerken.

Beschreibung der Stadtwerke Rottenburg am Beispiel Baugebiet Öchsner https://www.sw-rottenburg.de/de/Energie/Waerme/Nahwaerme/2020-03-09-Infoveranstaltung-Vers01-oBU-OR-20200311.pdf

Mache ich mich damit nicht abhängig?

Sie machen sich unabhängig von Öl, Gas und Strompreisen. Die Abhängigkeit vom "eigenen" (in Bürgerhand betriebenen) Nahwärmenetz ist natürlich vorhanden aber auch nicht höher als bei der Strom- oder Wasserversorgung. Als Miteigentümer entscheiden Sie mit.

Ist das effizient?

Die Verbrennungstechnik einer großen zentralen Anlage anstatt vieler kleiner Brennstellen in den einzelnen Häusern ist wesentlich effizienter. Außerdem lassen sich an einem Wärmenetz auch später relativ leicht verschiedene Wärmequellen, wie oben beschrieben, einbinden. Die Effizienz vom Verteilnetz hängt in großem Maße von der Anzahl und Dichte der angeschlossenen Haushalte ab. Das heißt je mehr mitmachen, desto effizienter wird die gesamte Anlage.

Verursacht das zusätzlichen Lärm und Luftverschmutzung?

Eine zentrale Anlage kann mit wesentlich besseren Filtern versehen werden. Hinzu kommt, dass die Belieferung und Betrieb nicht verteilt im ganzen Ort sondern zentral an einer Stelle, außerhalb vom Ort stattfindet.

Wo gibts das schon?

In Breitenholz war vor kurzem Baubeginn. https://www.bioenergiebreitenholz.de/

Baden-Württemberg ist bundesweit Spitzenreiter: https://energiewende.baden-wuerttemberg.de/ueberblick/karte-der-akteure