Pressemeldung zum Quartierskonzept in Oberndorf

Nahwärme für Oberndorf: Quartierskonzept zeigt wirtschaftliche Potenziale für ein kleines Wärmenetz im Ortskern

Rottenburg am Neckar, 20.02.2024. Mitte Januar 2024 stellten die Experten von Drees & Sommer auf einer öffentlichen Abschlussveranstaltung sowie im Bauausschuss der Stadt Rottenburg am Neckar die Ergebnisse des energetischen Quartierskonzepts für den Ortsteil Oberndorf vor. Das auf Bau und Immobilien spezialisierte Planungs- und Beratungsunternehmens hat im Rahmen der Studie unter anderem geprüft, ob und wie ein klimafreundliches Nahwärmenetz in Oberndorf möglich ist. Das zentrale Ergebnis: Ein Wärmenetz für alle 1.500 Einwohner und rund 480 Gebäude ist in einem wirtschaftlichen Rahmen nicht umsetzbar – ein kleines Netz für den Ortskern ist jedoch denkbar. Daher soll eine BEW-Studie, die zu 50 Prozent vom Bund gefördert wird, die Realisierung eines kleineren Netzes im Ortskern von Oberndorf spezifizieren und planen.

10,6 Kilometer lang müsste ein Wärmenetz sein, das ganz Oberndorf versorgen kann. Erzeugt würde die Wärme entweder mit einem Biomassekraftwerk oder mittels Großwärmepumpen. Doch finanziell tragbar, also konkurrenzfähig zu anderen Wärmelösungen, wäre ein solches Netz aufgrund der Kosten nicht. „Selbst wenn sich 70 Prozent für einen Anschluss entscheiden würden, wären die Kosten zu groß. Die Häuser stehen zu weit voneinander entfernt“, berichtete Natalie Schmid, Projektleiterin bei Drees & Sommer. Zusammen mit ihrem Kollegen Moritz Hummel, Senior Consultant bei Drees & Sommer, stellte sie auf der Abschlussveranstaltung den 120 Teilnehmenden bestehend aus Vertreter:innen der Stadt, der Stadtwerke, der Arbeitsgruppe Oberndorf Nahwärme, der Bürgerschaft sowie weiteren Interessierten das Ergebnis der Studie vor. Im Rahmen des energetischen Quartierskonzepts wurden neben der Wärme- und Stromwende noch Handlungsfelder wie Klimaanpassung, Mobilität sowie Kommunikation und Beteiligung berücksichtigt.

Kleineres Wärmenetz deutlich wirtschaftlicher

So zeigte die Untersuchung zudem, dass Biogas, grüner Wasserstoff, Geothermie, Flusswärme und Abwasser-Abwärme aus verschiedenen Gründen ebenfalls keine Möglichkeiten für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von Oberndorf darstellen. Für einige Einwohner bleiben damit nur individuelle Lösungen wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen. Ein großer Teil des Wärmebedarfs kann jedoch durch ein kleineres, ca. fünf Kilometer langes Wärmenetz, versorgt werden. „Unsere Untersuchung zeigt, dass ein kleineres Wärmenetz deutlich wirtschaftlicher wäre als das große Netz. Diese kleinere Lösung würde sich auf den Ortskern und ein angrenzendes Areal beschränken. Wenn sich dort 70 Prozent der Eigentümer für einen Anschluss entscheiden – was bis zu 130 Gebäuden entspricht – kann sich das Wärmenetz rechnen“, sagt Moritz Hummel von Drees & Sommer.

Auch Thomas Weigel, Bürgermeister von Rottenburg, betont: „Es ist wichtig das Projekt weiter voranzutreiben. Ein gemeinsames Wärmenetz, wenn auch ein kleines, ermöglicht es, die Kosten für die klimafreundliche Wärmewende auf viele Schultern zu verteilen. Und mit der angestrebten Lösung haben wir für die Sanierung von Gebäuden deutlich mehr Zeit gewonnen, wie wenn wir das mit dem Heizungstausch immer mit umsetzen müssen.“ Gewissheit über ein gemeinsames Wärmenetz soll die neue Machbarkeitsstudie, die bis 2025 fertiggestellt werden soll, bringen. Sie ist eine wichtige Grundlage für die spätere Genehmigung eines Wärmenetzes sowie für mögliche Förderungen.

Energetisches Quartierskonzept für Oberndorf

Seit April arbeitet das Planungsbüro Drees und Sommer an der Erstellung des Quartierskonzepts. Eine erste Information für die Oberndorfer Bürgerinnen und Bürger fand am 20.07.2023 in der Tannenrainhalle in Oberndorf stat. Ein Bericht der Stabsstelle Umwelt und Klimaschutz Rottenburg und die Präsentationen finden sie hier

Infoveranstaltung 20-07-2023

Es geht in die nächste Phase!

Wie in der „Rottenburger Post“ vom 30.03. berichtet, geht das Thema Nahwärme in Oberndorf in die nächste Phase! Die weiteren Schritte: Im Rahmen eines energetischen Quartierskonzepts soll jetzt eine erste Planung erstellt werden. Die Kosten dafür werden durch KfW Fördergelder und von der Stadt Rottenburg getragen. Der Förderantrag ist bereits von der KfW genehmigt. Aktuell stehen die Rückmeldungen der angefragten Planungsbüros aus. Sobald die Ausschreibung abgeschlossen ist, wird der Auftrag vergeben. Im Anschluss daran wird es wieder eine öffentliche Veranstaltung mit dem Planungsbüro, Vertretern der Stadt, der Ortsverwaltung und dem Arbeitskreis Oberndorfer Nahwärme geben, bei der die nächsten Schritte bekannt gegeben und Fragen zum weiteren Ablauf beantwortet werden können.

Sie möchten noch an der Umfrage teilnehmen, das geht immer noch über den Fragebogen Falls Sie mittlerweile doch Interesse oder generell Fragen haben, erreichen Sie uns per E-Mail kontakt@oberndorfer-nahwaerme.de

ON nächste Termine:

Was bisher besprochen wurde

11.08.2022 ON Treffen (#8) bei Thomas Hartmann

04.08.2022 Video Call (#2) mit Stadt + IBS + Stadtwerke

07.07.2022 ON Treffen (#7)im Sportheim

31.06.2022 Video Conf (#1) mit Stadt + IBS + Stadtwerke + Klimaschutz Agentur

09.06.2022 ON Treffen (#6) im Sportheim

05.05.2022 ON Treffen (#5) im Sportheim

21.04.2022 ON Treffen (#4)

07.04.2022 Infoveranstaltung Oberndorfer Nahwärme

Am 07.04. kamen rund 130 Zuhörerinnen und Zuhörer zur ersten Informationsveranstaltung der Oberndorfer Nahwärme in die Tannenrainhalle.

Infoveranstaltung

Zunächst gab Ulrich Kemmler von der Agentur für Klimaschutz Tübingen mit seinem Vortrag "HEIZUNG DER ZUKUNFT" einen Einblick in die verschiedenen Heizungsarten. Neben den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Heizungsarten erklärte er auch die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen aus dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz.

Günther Gammerdinger von der Bürger-Energie Tübingen eG berichtete vom Nahwärme Projekt in Breitenholz. Er zeigte den zeitlichen Ablauf, bis zur finalen Entscheidung das Projekt umzusetzen, auf. Ging auf häufige Einwände gegen ein Nahwärmenetz ein und nannte Beispiele, wie es nicht laufen soll.

Den Abschluss machte Johannes Hartmann vom Arbeitskreis Oberndorfer Nahwärme. Er berichtete vom bisherigen Zeitlichen Verlauf und dem aktuellen Stand der Fragebogenaktionen. Ein Netzausbau über den gesamten Ort ist basierend auf den bisherigen Rückmeldungen nicht Sinnvoll. Es gibt aber Gebiete in Oberndorf, in denen die Abnahmedichte ausreichend hoch ist. Für diese Gebiete soll ein technisches Konzept erarbeitet und ein passender Ort für die Heizzentrale mit Solarfeld gefunden werden. Ziel ist es bis spätestens Ende 2022 ein Angebot unterbreiten zu können.

Die Folien zu den Vorträgen finden sie hier:
Heizung der Zukunft
Nahwärme Breitenholz
Aktueller Stand Oberndorfer Nahwärme

Update Fragebogenaktion

Ende Februar, anfang März wurden die Haushalte, von denen noch keine Rückmeldung kam persönlich angesprochen. Ziel war es über das Thema Nahwärme generell zu informieren und das Interesse an einem potentiellen Nahwärmenetz in Oberndorf abzufragen. Durch diese persönliche Ansprache konnten wir die Anzahl der Rückmeldungen steigern und ein besseres Bild über das Interesse gewinnen.

Hier der aktuelle Stand der Rückmeldungen:

Ergebnisse Fragebogen zweite Runde

Am 07.04.2022 laden wir ab 19:00 Uhr in die Tannenrainhalle in Oberndorf ein.
Ullrich Kemmler wird einen Vortrag zum Thema "Wie heizen wir in Zukunft?" halten und Günter Gamerdinger wird über das Nahwärmeprojekt in Breitenholz berichten.

Erste Ergebnisse der Fragebogenaktion

Zwischen den Jahren lief die erste Fragebogenaktion zum Thema Oberndorfer Nahwärme. Ziel war es, das Interesse und den Bedarf für ein Nahwärmenetz in Oberndorf zu ermitteln. Vielen Dank an alle, die bereits teilgenommen haben.

Erste Ergebnisse liegen nun vor. Von den 103 Rückmeldungen, gaben 62 Haushalte an, an einem Anschluss interessiert zu sein. Weitere 27 sind noch unentschlossen und 14 haben kein Interesse.

Ergebnisse Fragebogen

Der Rücklauf von 103 Fragebögen ist bereits ein gutes Zwischenergebnis. Es gibt aber noch einige Gebiete, aus denen bisher wenig bis keine Rückmledungen kamen. Hier sehen wir noch Potential. Deshalb wollen wir in den nächsten Tagen und Wochen durch persönliche Ansprache auf das Thema Nahwärme in Oberndorf hinweisen und weitere Rückmeldungen einholen.

Was bisher geschah...

Nach dem positiven Ergebnis in der Bachelorarbeit von Janik Schückler zum Thema Nahwärme in Oberndorf aus dem Jahr 2020 hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet. Wir wollen mit der Unterstützung der Agentur für Klimaschutz Tübingen ein klimafreundliches Nahwärmenetz in Oberndorf realisieren.
Wer aktiv mitarbeiten möchte, kann sich per Mail an kontakt@oberndorfer-nahwaerme.de wenden.
Auch wer in nächster Zeit über den Austausch seiner Heizung nachdenkt, darf gerne über die oben genannte Mailadresse Kontakt zu der Arbeitsgruppe aufnehmen.

Momentan befinden wir uns noch in der Phase der Bedarfsermittlung um abschätzen zu können, ob ein Nahwärmenetz in Oberndorf sinnvoll ist. Dafür wurde ein Fragebogen erarbeitet und an die Haushalte verteilt. Sie können den Fragebogen hier auch online ausfüllen.

Am 16.12.2021 hat Günther Gamerdinger von der Bürger-Energie Tübingen eG online das Projekt „Bioenergiedorf Breitenholz“ vorgestellt. Die Präsentation finden Sie hier

Gute und verständliche Informationen zum Thema Nahwärme findet man unter: https://www.kea-bw.de/waermewende/wissensportal/waermenetze

24.03.2022 ON Treffen #3 Vorbereitung Vortragsabend

10.03.2022 ON Treffen #3 Besprechung Fragebogenaktion

27.01.2022 ON Treffen #2

16.12.2021 ON Treffen #1

09.12.2021 ON Treffen

25.11.2021 ON Treffen